Feierliche Einweihung der Kirche Heiligkreuz
Pfarrerin Mautner in der frisch renovierten Heiligkreuzkirche
Den Großsteil der Kosten trägt DIe Stiftung schönauRenovierung der Evangelischen Kirche Heiligkreuz abgeschlossen
Räume schaffen – Sinn stiften. Das Motto der Stiftung Schönau wurde erneut in beeindruckender Weise sichtbar: vor kurzem wurde die frisch renovierte Evangelische Kirche Heiligkreuz feierlich eingeweiht.
Die Stiftung Schönau übernimmt mit 1,1 Millionen Euro einen Großteil der Renovierungskosten von insgesamt 1,2 Millionen Euro. „Der Erhalt und die Renovierung von Kirchen in ganz Baden ist Teil unseres Stiftungszwecks“, erläutert Ingo Strugalla, geschäftsführender Vorstand der Stiftung Schönau. „Dies ist unser Beitrag zu einer lebendigen und zukunftsfähigen Kirche. Und der ist angesichts der angespannten finanziellen Lage der Kirche wichtiger denn je“, ergänzt er.
Sanierung oder Schließung
Die im Jahr 1242 gegründete und unter Denkmalschutz stehende Heiligkreuzkirche liegt in landschaftlich reizvoller Umgebung in der Evangelischen Kirchengemeinde Heiligkreuz-Oberflockenbach, beides Ortsteile von Weinheim. Die Kirche wurde vor über 30 Jahren das letzte Mal renoviert.
Ohne die jetzt erfolgte grundlegende Sanierung hätte die Kirche aufgegeben werden müssen. Schäden im Dachgebälk gefährdeten die Standsicherheit und über das Fundament eindringendes Wasser hatte an zahlreichen Stellen zu massiven Pilz- und Hausschwammbefall geführt. „Als wir die Bodenplatten anhoben, sahen wir das Wasser fließen“, beschreibt Pfarrerin Nicole Mautner das Ausmaß der Schäden. Zudem hatte sich der Oberteil des Glockenturms aus der Verankerung gelöst und drohte ebenfalls einzustürzen. Im Innenraum der Kirche blätterten Putz und Anstriche von den Wänden. Schließlich war auch die Orgel durch starken Pilzbefall unbenutzbar geworden. „An eine weitere Nutzung der Kirche war nicht zu denken. Schließlich steht die Gesundheit der Menschen in unserer Kirchengemeinde an erster Stelle“, meint Mautner.
Umfangreiche Renovierung
So umfangreich wie das Ausmaß der Schäden stellte sich auch die zweijährige Sanierung dar. Das Fundament der Kirche wurde abgedichtet und mit einer Dränage versehen. Bei dieser Gelegenheit wurde der westliche Zugang durch eine Rampe barrierefrei erschlossen. Die Kirchturmspitze wurde gesichert und gerichtet. Die Sandsteinplatten im Boden wurden gereinigt bzw. an schadhaften Stellen ausgetauscht. Das Dachtragwerk wurde behutsam instandgesetzt, wobei vom Hausbock befallenen Hölzer getauscht und Hausschwamm entfernt wurde. Der alte Acrylputz wurde im gesamten Kirchenraum auf 1,5 m Höhe abgetragen und durch einen atmungsaktiven Kalkputz ersetzt. Die neue Farbgebung mit hellbeige-grauen Wänden und der weißen Kirchendecke sorgt für eine angenehme Atmosphäre.
Feierlicher Gottesdienst
Das Interesse der Menschen an der Heiligkreuzkirche ist riesig in der Kirchengemeinde. „Bereits beim Gottesdienst auf der Baustelle im September war die Kirche bis auf den letzten Platz besetzt. Auch die Führungen waren ausgebucht“, zeigt sich Pfarrerin Mautner hocherfreut. Die Verbundenheit der Gemeindemitglieder mit ihrer Kirche wurde bereits bei den Bauarbeiten deutlich. „Alle halfen mit, beispielsweise beim Ausbau des Mobiliars oder beim Schuttwegräumen“, berichtet Mautner. Diese Verbundenheit wurde auch auf den beiden vollbesetzten Einweihungsgottesdiensten deutlich – coronabedingt mit großem Abstand. Pfarrerin Mautner dankte allen Baubeteiligten für ihre außerordentlich gelungene und termingerechte Arbeit: „Wenn der HERR nicht das Haus baut, so arbeiten umsonst, die daran bauen. Wenn der HERR nicht die Stadt behütet, so wacht der Wächter umsonst.“ Dass die Heiligkreuzkirche in der ganzen Region eine große Bedeutung besitzt, belegten die zahlreichen Grußworte der Gäste aus nah und fern.
Optimistisch in die Zukunft
Zukünftig soll die Heiligkreuzkirche nicht nur ihren angestammten Platz wieder einnehmen, sondern noch intensiver genutzt werden. „Wir wollen dort, so es die Pandemie zulässt, neben den Gottesdiensten auch Veranstaltungen und Konzerte durchführen“, blickt Mautner optimistisch in die Zukunft. Dass die schöne Kirche nach der Renovierung bestens dafür geeignet ist, davon konnten sich die Gottesdienstbesucher persönlich bei wunderschönen, kunstvoll ineinander verwobenen Orgel- und Celloklängen überzeugen. „Wir sind der Stiftung Schönau wirklich sehr dankbar, dass sie unserer Heiligkreuzkirche wieder eine Zukunft gegeben hat“, stellt Pfarrerin Mautner im Namen der gesamten Kirchengemeinde fest.
Auch für die Stiftung Schönau hat die Renovierung den Charakter des Besonderen. Die Landeskirche mit ihren rund 1,12 Millionen Mitgliedern hat sich einen Sparprozess auferlegt. Bis 2032 soll ein Fünftel der Ausgaben gestrichen werden. Weitere zehn Prozent sollen mit Blick auf anstehende Aufgaben wie die energetische Sanierung von Gebäuden umgeschichtet werden. Zwei Drittel der Kostenstruktur machen Personalkosten aus. Ein wichtiger Punkt bei den Sparmaßnahmen sind auch die Liegenschaften wie Gebäude. Vor diesem Hintergrund ist eine vollständige Sanierung wertvoll und selten.